Die Stadt im Gletscher

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Die Wanderung führt vom Lago di Fedaia zur Bergstation der Seilbahn, Pian dei Fiacconi, auf 2.622 m. Von dort geht es nach Süden zum Fuß des Marmolata-Gletschers,und an dessen linkem Rand nach oben bis zu den felsigen Ausläufern der Punta Rocca. Von dort nach rechts zum Gipfel findet man einen drahtseilgesicherten Steig.

„Die Marmolata (italienisch: Marmolada, ladinisch: Marmoleda; der Name soll von der ähnlichkeit des Felsens mit Marmor herrühren) ist der höchste Berg der Dolomiten. Die Marmolata ist ein westöstlich verlaufender Gratrücken, der von der Punta Penia (3343 m s.l.m.) über die Punta Rocca (3309 m s.l.m.) und die Punta Ombretta (3230 m s.l.m.) zum Pizzo Serauta (3035 m s.l.m.) und der Punta Serauta (3069 m s.l.m.) führt. Dieser Gratrücken bricht nach Süden in einer geschlossenen, zwei Kilometer breiten und bis zu 800 Meter hohen Steilwand ins Ombrettatal ab. Die auf der Nordseite zum Passo Fedaia vergleichsweise sanft abfallende Flanke trägt den einzigen größeren Gletscher der Dolomiten (Ghiacciaio della Marmolada).“ (Quelle: Wikipedia)

Vor 100 Jahren, zur Zeit des Dolomitenkrieges, war dieser Gletscher um ein Vielfaches größer und mächtiger als heute (siehe Bild ganz unten). Im ersten Kriegsjahr 1915 blieb die Marmolata unbesetzt, erst im Frühjahr 1916 besetzten österreichische Truppen die wichtigsten Punkte. Dies war für die Italiener insofen sehr unangenehm, als sie sich nun im Rücken der Front am Col di Lana bedoht fühlten. Aus diesem Grund eroberten sie ihrerseits eine Stellung im östlichen Serauta-Gebiet, bauten diese aus und versorgten sie über eine eigens errichtete Seilbahn. Von dort behinderten sie den Stellungsbau der österreicher am Col de Bous, an der Marmolatascharte, am Undici und am Dodici sowie der Fessura-Scharte.

Dies brachte die Österreicher auf den Gedanken, die Nachschubwege und -stationen unter das Gletschereis zu verlegen. Durch eine Sprengladung Ekrasit wurde das Gletschereis zunächst „mürbe“ gemacht, d. h. in Firn umgewandelt, welcher dann relativ einfach zu bearbeiten war. Auf diese Art und Weise entstand mit der Zeit ein ausgedehntes Gangsystem unter der Oberfläche, das vom Gegner nicht eingesehen werden konnte. Aber nicht nur Wege, sondern auch Räume wurden geschaffen: Unterstände für bis zu 70 Mann, Fernsprech– und Energiezentralen, Bunker für Munition, Gas und andere Vorräte, eine Sanitätsstation, eine Latrine und vieles mehr.

Allerdings war das Leben im Gletscher doch nicht so ganz unproblematisch. Da ein Gletscher ständig in Bewegung ist, verschoben sich Gänge und Räume unmerklich. aber wahrnehmbar, und erforderten immer wieder Nacharbeiten. Schlimmer war der frühe Wintereinbruch 1916: Im Oktober setzte andauernder, nasser Schneefall ein, der u. a. eine große, mit 50 Mann besetzte Baracke unter sich begrub. Lawinen verschütteten Stolleneingänge, die erst nach tagelanger, verzweifelter Arbeit wieder freigelegt werden konnten.

Anfang Dezember 1916 schließlich wurden die Schneefälle so heftig, dass in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember ein riesiges Schneefeld – geschätzte eine Million Kubikmeter – unter dem Gipfelgrat ins Rutschen kam, über den Gletscherrand hinaus schoss und alles, was ihm im Wege war. mit sich riss. Eine Hütte wurde gut 500 m weit geschleudert, für etwa 300 verschüttete Soldaten kam jede Hilfe zu spät. Es war die größte Lawinenkatastrophe aller Zeiten.

Vier Tage nach dem Unglück kroch ein junger Kaiserschütze beinahe nackt aus dem Schnee, der sich mit seinen Fingernägeln durch sechs Meter dicken, fest gepressten Lainenschnee gegraben hatte. Er hatte in seiner Baracke geschlafen, als die Lawine abging, und glaubte, dass noch einige Kameraden am Leben seien. Und tatsächlich konnten noch acht Soldaten geborgen werden, wenn auch teilweise schwer verletzt und mit gefährlichen Erfrierungen.

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Dolomiten06_Marmolata

Streckendaten
Schwierigkeit Normal
Länge 9,7 km
Dauer 3,5 Std.

 

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