Märchenlandweg Etappe 14: Rengershausen – Breitenbach

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Wandern auf dem Märchenlandweg
Streckenbeschreibung Nr. 14
Rengershausen – Altenbauna – Altenritte –
Elgershausen – Hoof – Breitenbach

Start: Rengershausen, Knallhütte
Start der heutigen Wanderung auf dem Märchenlandweg ist die „Knallhütte“, eine ehemalige Pferdeumspannstation, in der 1755 die „Viehmännin“ geboren wurde. Dorothea Viehmann war die wohl wichtigste Märchenbeiträgerin der Brüder Grimm, die ihnen viele der heute berühmten Märchen erzählte. Bevor Sie loslaufen, können Sie sich im Gasthaus noch einmal stärken und sich die Märchen-Scherenschnitte von Luise Neupert oder den Märchenbrunnen im Innenhof begutachten.
Von der Knallhütte aus laufen Sie nach links an der Autobahn entlang, die Sie an der nächsten Kreuzung unterqueren. Auf der anderen Seite geht es ein Stück geradeaus durch die sogenannte „Vogelsiedlung“ – diese benennt sich nach den dortigen Straßennamen. Sind Sie Pfeifenraucher? Dann sollten Sie sich in diesem Gebiet das Rauchen verkneifen und gut auf Ihr Rauchwerkzeug achten – ein grauer Mann soll hier, bevorzugt des nachts, sein Unwesen treiben und versuchen, Rauchern die Pfeifen zu entreißen. Der Märchenlandweg biegt dann nach links in einen Fußweg, der erst parallel zur L 3311 verläuft, in Richtung Oberzwehrener Straße/ Bahnhof Altenbauna führt und die Landesstraße schließlich unterquert.
Zu Ihrer Linken befindet sich das Volkswagen-Werk – einer der größten und wichtigsten Arbeitgeber in Nordhessen. Sie unterqueren die Bahnlinie. Am Bahnhof wenden Sie sich nach links. Es geht ein Stück an der Bahn entlang – auf deren anderer Seite der Bahn befindet sich nun der sogenannte „Nordrandbau“, die Fassade des VW-Werkes. Dieser Bau steht unter Denkmalschutz! Von diesem Punkt aus sehen Sie zu Ihrer Rechten den „Baunsberg“ im Stadtteil Altenbauna. Unterhalb des heute bewaldeten Berges befindet sich die „Wiegand- Linde“, benannt nach Karl- Friedrich Wiegand, der von 1858-1905 Lehrer in Altenbauna war. Er pflanzte mit jedem Schüler bei der Schulentlassung eine Linde. Eine Linde steht noch heute auf dem „Meierküppel“ (oberhalb der Altenritter Str. Richtung Baunsberg)- sie wurde zwischen 1885 und 1890 gepflanzt. Von dort hat man einen schö-nen Blick auf das Bauna- Tal.
Dann laufen Sie erneut unter der Autobahn hindurch und ein Stück am Gerhard-Fieseler-Weg entlang in Richtung Altenbauna, parallel zum Volkswagenwerk. Hier verläuft auch die Deutsche Märchenstraße. In Altenbauna, an der nächsten Kreuzung, geht es nach rechts und dann nach links an der Bauna entlang durch den Baunataler Stadtpark. Die nächste Viertelstunde wandern Sie durchs Grüne – an verschiedenen Skulpturen und an einem Teich mit Parkbänken vorbei, weiter in Richtung Stadtteil Altenritte. Unterwegs überqueren Sie erneut die Bauna auf einer Holzbrücke.
Fast am Ende des Parks biegen Sie nach rechts ab, überqueren die Landesstraße auf einer Fußgängerbrücke und erreichen dann die letzten Häuser Altenrittes. Sie folgen der Straße „Krauthöfe“, die erst in einer Links- und dann in einer Rechtskurve verläuft. Dabei überqueren Sie die ehemalige Bahnlinie in Richtung Naumburg, auf der heute noch sonntags die historische Dampfeisenbahn „Hessencourrier“ verkehrt. Vielleicht haben Sie Glück und hören sie herandampfen?
Möchten Sie mehr über die Geschichte Baunatals erfahren? Dann machen Sie einen Abstecher in das Altenritter Heimatmuseum, dass Sie an der Skulptur zum Altenritter „Kuckucksei“ vor dem Gebäude erkennen.
An der Altenritter Kirche biegen Sie wieder nach links ab und verlassen Altenritte auf der Naumburger Straße. über Felder und Wiesen sowie die Autobahn hinweg sehen Sie nun rechts auf den Habichtswald und eine auffällige Felswand – den sagenumwobenen „Hirzstein“, was so viel bedeutet wie „Hirschstein“. Von der Macht böser Flüche handelt die zugehörige Sage: auf tragische Weise soll hier die Braut eines Ritters ums Leben gekommen sein. Diese wies die Liebe eines Freundes Ihres Verlobten ab – und wurde von ihm in eine Hirschkuh verwandelt. Als ihr Geliebter aus der Schlacht zurückkehrte, erschoss er sie irrtümlicherweise auf der Jagd – so dass sich der Fluch des abgewiesenen Mannes erfüllte…
Jenseits der L 3311 sehen Sie den Lützelhof und gelangen schließlich, nach ca. 15 min. Gehzeit zur Umgehungsstraße, die B 520. Diese unterqueren Sie und folgen der Markierung des Märchenlandwegs durch den Polder „Schefferfeld“, ein Projekt der Expo 2000 zum Hochwasserschutz. Zu sehen sind zwei Biotope und ein Deich.
Nun geht es an der Bauna entlang, direkt auf Elgershausen zu. Durch die Straße „Baunawiesen“ (Neubauviertel) steuern Sie die Korbacher Straße an, auf die Sie nach links einschwenken. An der Tankstelle vorbei gehen Sie bis zum Linksschwenk der Korbacher Straße (Brücke über die Bauna). Hier aber marschieren Sie geradeaus weiter durch die „Lange Baunastraße“. Am Ortsausgang von Elgershausen kommen Sie am Bahnhof vorbei – an dem nur noch der bereits erwähnte historische Dampfzug „Hessencourrier“ verkehrt. Sie unterqueren die Gleise und gelangen erneut zur Korbacher Straße. An dieser laufen Sie entlang, bis Sie nach ca. einer Viertelstunde die ersten Häuser Hoofs erreichen. Zuvor sehen Sie rechts jedoch ein einzeln stehendes größeres Gehöft: die sogenannte Katzenmühle, in der es spuken soll. Halten Sie sich von Katzen und älteren Weibern fern – diese haben hier oft mehr gemein, als man denkt und können den Wanderer ganz schön das Gruseln lehren…
Gleich am Ortseingang von Hoof schwenken Sie nach rechts in die Habichtswaldstrasse ein und danach nach links in die Eichhofstraße. Sie leitet zur Straße „Wahlgemeinde“, in die Sie nach links einbiegen, um so die Korbacher Straße erneut anzusteuern. Auf der müssen Sie nach rechts bergan bis zum Elmshagener Weg und nach rechts weiter über die Bahngleise am Bahnhof vorbei. Auf einem Fußweg – rechts die Schauenburg – an der B 520 entlang kommen Sie endlich zu ihrem Ziel, Brei-tenbach. Der Ursprung der Schauenburg ist rätselhaft: Der Sage nach haben sich bei ihrer Erbauung 600 Schimmel zu Tode gezogen. In jeder Sage steckt ein Fünkchen Wahrheit: eine mögliche Deutung ist, dass die 600 Schimmel kriegsgefangene Sachsen waren, deren Wappentier noch heute das weiße Pferd ist. Die Gefangenen hätten demnach hier an der Stammesgrenze zwischen Chatten und Sachsen gegen ihr eigenes Land in zermürbender Fronarbeit diese Burg errichten müssen.
In Breitenbach queren Sie die B 520, wandern durch die Johannesstraße zur Elmshofer Straße und auf dieser nach rechts durch den Ort bis zur Niedensteiner Straße. Hier gelangen Sie an das Ziel der heutigen Wanderung auf dem Märchenlandweg, die Schauenburger Märchenwache. Das in einen Veranstaltungsort umfunktionierte Feuerwehrspritzenhaus war übrigens „Geburtsort“ des Märchenlandweges. Bevor Sie sich auf den Heimweg machen, sollten Sie in jedem Fall einen Blick in das von Ali Schindehütte kunstvoll gestaltete Gebäude werfen, das dem Andenken der beiden Schauenburger Märchenbeiträger der Brüder Grimm gewidmet ist. Marie von Dalwigk und Dragonerwachtmeister Krause konnten den Brüdern einige Märchen erzählen – der Lohn Krauses bestand in abgetragenen Kleidungsstücken der Brüder Grimm – so erzählt man sich.

Hinweise und Tipps
Streckenlänge: ca. 12 km
Wanderzeit: ca. 3 Std.
Markierung: und: Altenritte – Hoof B
Einkehrmöglichkeiten:
Rengershausen: Landgasthaus Hotel Bonn *** Guntershäuser Str. 4-6, Tel: 0561/ 949760, www.hotel-bonn.de
Gasthaus Wicke, Guntershäuser Str. 13, Tel: 0561/492623 begin_of_the_skype_highlighting            0561/492623      end_of_the_skype_highlighting, Ruhetag: Dienstag
Restaurant K.Toffels, Waimersbergstr. 1, Tel: 0561/ 4910570, Ruhetag: Montag
Brauhaus Knallhütte, Knallhütte1, Tel: 0561/4920 6 begin_of_the_skype_highlighting            0561/4920 6      end_of_the_skype_highlighting o. 4756905, brauhaus-knallhütte.de, www.huett.de
Altenbauna: Hotel Scirocco, Kirchbaunaer Str.1, Tel:0561/94970 begin_of_the_skype_highlighting            0561/94970      end_of_the_skype_highlighting www.hotel-Scirocco.de
Hotel Baunataler Hof, Altenritter Str. 8-10, Tel.:0561/948970 begin_of_the_skype_highlighting            0561/948970      end_of_the_skype_highlighting
Best Western Hotel Ambassador, Fr.-Ebert-Allee 1, Tel.:0561/49930 begin_of_the_skype_highlighting            0561/49930      end_of_the_skype_highlighting www.ambassdor-baunatal.bestwesternde
Altenritte: Hotel- Stadt Baunatal, Wilhelmshöher Str. 5, Tel.:0561/94880 begin_of_the_skype_highlighting            0561/94880      end_of_the_skype_highlighting
Weitere Einkehrmöglichkeiten unter www.baunatal.de
öPNV:
Rengershausen: Bus Nr. 63 (Baunatal, Stadtmitte – Rengershausen – Kirchbauna – Stadtmitte), AST Nr. 63 (Kann über Firma „Taxi Lassner“, Baunatal, angefordert werden: Telefon: 05 61/ 94 98 00
Altenbauna: Tram Linien 2 (Baunatal – KS, Holländische Str.), 5 (Baunatal – KS, Holländische Straße), Bus Nr. 51 (KS-Bhf Wilhelmshöhe – Altenritte – Baunatal, Stadtmitte), Nr. 58 (Baunatal, Stadtmitte – Bad Emstal – Schauenburg)
Altenritte: Bus Nr. 51 (s.o.), Nr. 58 (s.o.)
Elgershausen: Bus Nr. 51 (s.o.), Nr. 52 (KS, Königsplatz – Schauenburg – Bad Emstal – Naumburg), Nr. 58 (s.o.)
Hoof: Bus Nr. 51 (s.o.), Nr. 52 (s.o.), Nr. 58 (s.o.)
Breitenbach: Bus Nr. 51 (s.o.), Nr. 52 (s.o.), Nr. 58 (s.o.)
Sagen und Märchen:
Rengershausen besitzt mit der „Knallhütte“ eines der geschichtsträchtigsten Gebäude im Leben der Brüder Grimm: In der ehemaligen Pferde-Umspannstation („Knallhütte“), die heute eine Brauerei mit Gastronomie beherbergt, wurde 1755 Dorothea Viehmann geboren, (geb. Piersson), die berühmteste Märchenbeiträ-gerin der Brüder Grimm. In der Knallhütte sind heute Märchen-Scherenschnitte von Luise Neupert und ein Märchenbrunnen im Innenhof zu bewundern. Außerdem soll auf einem Hof eine weiße Jungfrau auf Erlösung hoffen und ein Schmied auf einem Schimmel durch die Luft geflogen sein. Zwischen Altenbauna und der Knallhütte sollen ein unheimlicher grauer Mann und eine bunte Katze umgehen, der Riesenstein bei Großenritte soll durch einen Riesen dorthin geschleudert worden sein. In der Altenritter Mühle ist der Sage nach der Teufel zu Hause.
Schauenburgs Wahl zum Märchenlandweg ist das Märchen von der Wassernixe, den Brüdern Grimm von Marie v. Dalwigk erzählt und heute im Brunnen vor der Märchenwache in Breitenbach nachzulesen. Ansonsten geht es in Breitenbach gruselig zu: Hier soll es ein Spukhaus geben, und einst soll ein Werwolf sein Unwesen auf dem Friedhof getrieben haben In Elgershausen soll es in der sogenannten Katzenmühle gespukt haben – der Sage nach waren die gruseligen Katzen neidische Frauen aus Elgershausen, die dem Besitzer der Mühle den Reichtum nicht gönnten. In der Scheune eines ehemaligen Schmiedes gibt es angeblich einen verwunschenen Schatz und eine Hexe wurde beim Butterzaubern erwischt… Bei der Erbauung der Schauenburg in Hoof zogen sich laut Sage 600 Schimmel zu Tode. Außerdem: Sage zum Hirzstein bei Elgershausen und weitere Sagen zu unheimlichen Erscheinungen
Sehens- und Wissenswertes:
Rengershausen: Ersterw. 1123 als Ringolfeshusen, Knallhütte (s.o.); Skulptur „Tischlein deck dich“, Standort : Guntershäuser Str./ Ecke Waimersbergstr., direkt vor dem Restaurant „K.Toffels“, Skulptur der Märchenfigur „Der gestiefelte Kater“ in der Straße „Zum Felsengarten“, vor der Märchenbäckerei Dittmar, Ev. Kirche 1800-1817
Altenbauna: Ersterw. 1015 als Bunon in pago Hessigowe, Spitzname der Bürger: „Die Spatzen“
Altenritte: Kirche um 1908, Spitzname der Bürger: „Kuckucke“, symbolisiert durch Statue vor dem Altenritter Heimatmuseum, Stadtmuseum Baunatal- bitte ergänzen!
Elgershausen: Ersterw. 1123 als Egelmarshusen, Gründung der „Leichenbrüderschaft“, der ältesten dörflichen Sterbekasse Hessens, durch Landgraf Moritz, Pölder „Schefferfeld“ (Was ist das?), Kirche: frühgotischer Westturm 13. Jh., Schiff 1881, Portal in der Kirchhofsmauer um 1500; dabei Dorfgerichtsplatz (Steintisch mit Bänken unter Lindengruppe)
Hoof: Ersterw. 1318 als „daz nuwe hus vor Schowenburg“, am Fuße der Schauenburg gelegen, Stammburg der Grafen von Schauenburg, später Besitz der Herren v. Dalwigk; im 16. Jh verfallen, Kirche 1893, in Hoof lebten die grimmschen Märchenbeiträger Johann Friedrich Krause u. Marie v. Dalwigk
Breitenbach: (360m), OT von Schauenburg, Ersterwähnung 1408 als „Breydenbach“, Schauenburger Mär-chenwache: ehemaliges Feuerwehrspritzenhaus, zur Erinnerung an die Schauenburger Märchenbeiträger der Brüder Grimm (s.o.), gestaltet vom Schauenburger / Hamburger Künstler Ali Schindehütte. Regelmäßige Veranstaltungen. Die Märchenwache ist „Keimzelle“ des Märchenlandwegs. Ev. Kirche mit gedrungenem mittelalterl. Chorturm u. verschieferter Glockenstube 17. Jh, Wetterfahne 1671. Im Chorraum Kreuzrippengewölbe, Schiff im Kern 13. Jh. An Straßengabelung nach Elmshagen Haus mit interessantem Bilderrätsel. Lösung: Du Narr, was fragst Du nach mir. Ich führ ein treues Herz und acht mich ganz geringe, doch schilt mich jedermann leider, Gott wird wohl rechnen an. Im Jahre Christi 1737. Südlich ehemals umfangreiche Sandsteinbrüche
Infos:
Verkehrsverein Baunatal, Marktplatz 14, 34225 Baunatal, Tel.: 0561/4992210 , verkehrsverein@baunatal.de, www.baunatal.de
Gemeindeverwaltung Schauenburg, Korbacher Str. 300, 34270 Schauenburg, Tel.: 05601/9325-0 , e-mail: info@gemeinde-schauenburg.de, www.gemeinde-schauenburg.de

Infos/Kontakt

Märchenlandweg/Deutsche Märchenstraße e.V.:
Kurfürstenstraße 9
34117 Kassel
Tel: 05 61/92 04 79 – 10
Fax: 05 61/92 04 79 – 30

Verfasser: T. Grossberndt, Verkehrsverein Baunatal, R.Weiland, Schauenburg, C.Merkel, Liebenau

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Maerchenlandweg_Etappe_14

Streckendaten
Schwierigkeit Normal
Länge 13,3 km
Dauer 4,5 Std.

 

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