Reisebericht von Felix Beißel
Der achte Tag begann mit einer kühlen Milch, ein letztes Morgenmahl. Kaum stiegen wir in den Reisebus ein, ergriff mich wieder die gleiche Begeisterung für die natürliche Schönheit Norwegens. Ich möchte klarstellen, dass ich nicht das Paradies auf Erden durchfuhr. Lediglich ist die Fjordlandschaft eine aufgrund ihrer spektakulären Höhen, erdrückende Weiten und häufig zu sehenden Wasserspielen eine nachhaltig beeindruckende und stellenweise sogar erhabene. Ich füllte weiter mein Tagebuch und hörte MoTrip und etwas Herbert Grönemeyer über mein Handy. Vier Stunden später erreichten wir die zweitgrößte Stadt Norwegens. Nach reiflicher überlegung entschied ich mich gegen ein Wortspiel mit „Bergen„. Lieber genug Worte für die Beschreibung der „Großstadt mit Kleinstadtfeeling“ finden. Aber genau diese reiseführerdeutsche Betitelung ist in sich nicht ganz richtig. Bergen ist vielmehr eine Kleinstadt, wie Aachen, die nur so vor großstädtischer Vielseitigkeit trotz, als würde man Oslo samt Flecken zu heiß im bunten Farbmalkasten waschen, das Shirt zum Trocknen zwischen Rosen, Lavendel und Räucherlachs aufhängen und es ein bisschen unsauber gefaltet in ein rustikales Holzregal legte, dessen Lack an manchen Stellen abblätterte. Der achte Tag zeigte uns also eine Kleinstadt mit Großstadtfeeling. Uns begegnete Bergen zunächst durch die im Hafen liegende Eclipse (Abramovic-Jacht) dann durch das Busterminal, ein innovatives Hotelkonzept namens „Citibox„, die dreckigen Seiten des Hafens und letztlich durch ein zentrales, auf einem Hügel gelegenes Viertel alter und bunter Holzhäuser, das eine vorstädtische Gelassenheit ausstrahlte und uns in die modernere Innenstadt führte. Hier bietet man frischen Fisch, Krustentiere, aber auch Smoothies und Elchwurst zu Wucherpreisen auf dem offensichtlich sehr touristisch aufgemachten Fischmarkt an. Einen Lachs auf Brot ließ ich mir trotzdem schmecken. Später besuchten wir noch „Bryggen„, sechs sehr bekannte Häuser oben beschriebener Bauart, die in erster Reihe vertikal zum Fischmarkt stehen. Alex und ich setzten hier „Tesla“ fort. Das ist ein Spiel, bei dem derjenige von uns, der zuerst ein Tesla Model S sieht, jene Sichtung mit dem Ausruf „Tesla!“ symbolisiert und sobald er damit der erste ist, den anderen auf den Oberarm hauen darf. Dies hat den Hintergrund, dass schon in Oslo geschätzte 15% der Autos elektrisch angetrieben werden und dies uns beide so fasziniert, dass ein Erscheinen des elektromobilen Vorreiters schlechthin gewürdigt werden muss. Unsere Citibox hat eine magere Ausstattung. Mangels Küche aßen wir also bei Subway zu Abend. Trotzdem tat es gut, den Körper auf gewöhnliche Matratzen in einem warmen Raum zu schmeißen. Ich hätte nicht besser schlafen können, aber genannt werden soll das am nächsten Tag.
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Streckendaten | |
Schwierigkeit | Normal |
Länge | keine Angabe |
Dauer | keine Angabe |
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