Mit dem E-Bike zum Job – Ein Erfahrungsbericht

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Der morgendliche Arbeitsweg kann eine ziemliche Qual sein. Meine Wohnung in zentraler Lage ist zwar nur etwa sieben Kilometer von meinem Arbeitsplatz entfernt, aber dennoch musste ich früher etwa eine halbe Stunde für den Weg einplanen. Ich hatte zwar verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, um die Firma zu erreichen, doch keine war wirklich zufriedenstellend. Seit Herbst nutze ich das E-Bike Leasing meiner Firma und berichte euch heute über meine Erfahrungen.

Ich besitze zwar ein Auto aber dies ist in der morgendlichen Rush Hour sicherlich nicht weniger verloren, als der Bus, der etwa fünf Gehminuten vor meiner Haustür abfährt und mich gewissermaßen direkt vor der Tür meines Arbeitgebers herauslässt. Während der Bus sich langsam von Station zu Station kämpft, muss ich mit dem Wagen noch das schier unmögliche Unterfangen meistern, einen Parkplatz zu finden.

E-Bike DienstfahrradMan kann es drehen und wenden wie man will: In unter einer halben Stunde konnte ich meinen Arbeitsplatz nicht erreichen. Aber ich hatte Glück, denn durch Zufall konnte ich von einer Regelung profitieren, die mir heutzutage nicht nur die Hälfte der Zeit für meinen Arbeitsweg einspart, sondern auch positiv für meine Freizeit war: die Rede ist vom Fahrrad Leasing durch meinen Arbeitgeber.

E-Bike / Fahrrad Leasing über den Arbeitgeber – so geht es!

Ich arbeite in einer verhältnismäßig kleinen Firma. Wir sind an keine Tarifverträge gebunden, sodass meine letzte Gehaltserhöhung schon eine Weile her war. Zudem bin ich durch eine firmeninterne Umstrukturierung gewissermaßen auf eine höhere Position aufgestiegen. Dies nahm ich zum Anlass, um meinen Chef vorsichtig in Bezug auf eine Anpassung meines Gehaltes anzusprechen. Neben einer marktüblichen Gehaltserhöhung hatte er aber noch einen weiteren Vorschlag parat.

Seine Idee sah vor, mir ein von der Firma finanziertes Dienstrad für meinen täglichen Arbeitsweg zur Verfügung zu stellen. Letztlich entschied ich mich sogar für ein E-Bike, da ich im vergangenen Jahr bereits ein E-Bike testen konnte. Insgesamt war mir die Anschaffung dann aber doch zu teuer.

Mein Arbeitgeber übernahm die Rolle des Leasingnehmers und überließ mir das Jobrad zur freien Nutzung. Auch private Ausflüge darf ich daher auf dem E-Bike unternehmen – ein weiterer, großer Vorteil.

Rein finanziell betrachtet ist dieses Modell eine echte Win-Win-Situation:

  • Ich erhalte ein neues, hochwertiges Fahrrad und muss dafür nur 1 % des Listenpreises als steuerlichen Vorteil im Monat bezahlen
  • Im Rahmen der Barlohnumwandlung wird die vom Arbeitgeber übernommene Leasingrate von meinem Bruttogehalt abgezogen. Also verzichte ich auf dem Papier auf einen Teil meines Gehaltes, erhalte aber dafür etwas (für mich) viel Attraktiveres im Gegenzug
  • Mein Arbeitgeber kann die anfallenden Kosten als Betriebsausgabe absetzen und spart somit Steuern und – durch das verringerte Bruttogehalt – auch Sozialabgaben ein

Hier ein kleiner Vorteilsrechner, um das Ganze mal in Zahlen ausgedrückt zu betrachten:

Für mein etwa 2.000€ teures E-Bike muss ich monatlich 1 % des Listenpreises (also 20,00€) als geldwerten Vorteil versteuern. Ich muss aber nicht 20,00€ bezahlen, sondern nur die Steuern darauf, da die 20,00€ auf mein reguläres Gehalt aufgeschlagen werden.

Dieses wird aber durch die Gehaltsumwandlung bereits um mehr als 50,00€ gesenkt. Selbst wenn mein Arbeitgeber gar nichts oder nur einen geringen Teil von meiner Leasingrate übernehmen würde, wäre das Modell daher schon für mich finanziell attraktiv – verglichen mit einem Fahrrad Leasing zu normalen Konditionen.

Das ist auch der Grund dafür, wieso mein Arbeitgeber schon mehreren anderen Mitarbeitern, losgelöst von Beförderungen oder Gehaltserhöhungen, das Fahrrad Leasing ermöglicht hat.

Fallstricke beim Bikeleasing kennen und beachten

Als erstes war ein Pedelec mein absolutes Wunschrad, da dieses noch schneller fahren kann und mir daher sehr komfortabel erschien. Allerdings ist dieses aufgrund seiner deutlichen Motorisierung als Kraftfahrzeug eingestuft. Das bedeutet, dass zusätzliche Abgaben fällig sind. Es kann trotzdem attraktiv sein, ein solches Gefährt zu leasen. Allerdings sollte man sich dann eben auf die finanzielle Mehrbelastung bei dieser Form des Fahrrad Leasings einstellen.

Es ist zudem empfehlenswert, sich rechtzeitig um den Rundumschutz des E-Bikes, Fahrrads oder Pedelecs zu kümmern. In meinem Fall habe ich das Glück, dass mein Arbeitgeber ein umfangreiches Service- und Versicherungspaket gewählt hat, das sogar den Austausch von Teilen mit abdeckt, die von Verschleiß betroffen sind. In der Regel sollte zumindest eine gewöhnliche Fahrradversicherung beim Leasingangeber im Angebot inkludiert sein.

Ein letzter Fallstrick ist das Verfahren nach dem Ablauf des Leasingvertrages. Manche Anbieter nennen dann einen Übernahmepreis, zu dem das gebrauchte Dienstfahrrad erworben werden kann. Ich habe mich aber dazu entschieden, von einer solchen Regelung Abstand zu nehmen, da dies nicht nur sehr teuer werden könnte, sondern eventuell auch wieder als geldwerter Vorteil erfasst und zusätzlich versteuert werden müsste.

Wie beliebt sind Dienstfahrräder?

Auf meinem täglichen Arbeitsweg sehe ich viele weitere Personen, die mit dem Fahrrad zu ihren Unternehmen fahren. Ob diese auch alle von der Dienstfahrrad-Regelung Gebrauch machen, ist zu bezweifeln. Dennoch sprechen die Zahlen eine beeindruckende Sprache.

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft schätzt, dass inzwischen mehr als 200.000 Personen ein Firmenrad nutzen – und das Ende scheint noch lange nicht erreicht zu sein. Zahlreiche Anbieter –  haben sich ganz speziell auf den neuen Trend eingestellt und bisher ist die Vermarktung fast noch etwas verhalten, wenn man bedenkt, dass es im Grunde genommen für (fast) jeden Arbeitnehmer ein attraktives Modell darstellt.

Mein Fazit: Das Dienstfahrrad ist sehr attraktiv

Seit dem vergangenen Herbst nutze ich nun bereits mein E-Bike und möchte keinen Tag missen. Ein solch komfortables und gut ausgestattetes Fahrrad hätte ich mir vermutlich ansonsten nicht geleistet und auch bei den kleineren, notwendigen Reparaturarbeiten, musste ich mir keine Gedanken machen.

Anders als ein Dienstwagen bietet mir das Dienstfahrrad Vorteile beim Weg zur Arbeit und auch in meiner Freizeit. Was soll ich denn mit einem zweiten Wagen, für den ich im Zweifel nicht einmal einen Parkplatz zuhause finde und der für meinen Arbeitsalltag alles andere als praktisch oder gar notwendig wäre?

Mit meinem E-Bike lege ich die Strecke zwischen Büro und Haustür umweltschonend, sportlich und vor allen Dingen ohne Stress zurück. In meiner Freizeit kann ich in der Freizeit schöne Ausfahrten unternehmen und dank der elektronischen Unterstützung auch längere Distanzen zurücklegen.

Ich kann jedem Arbeitnehmer nur empfehlen, das Modell des Dienstrades bei seinem/ihrem Chef vorzustellen – es ist schließlich für beide Seiten attraktiv. Das unschlagbare Argument dürfte dabei sein, dass der Chef nicht einmal die volle Leasingrate übernehmen muss, damit sich das Konzept für den Arbeitnehmer lohnen würde.

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