Ferieninsel mit Abwechslung – Die Top 7 Sehenswürdigkeiten auf Rügen

Kreidefelsen von Sassnitz zum Königsstuhl
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Die größte Insel Deutschlands hat für jeden etwas zu bieten. Naturfans kommen beim Wandern voll auf ihre Kosten, Kulturfans können geschichtsträchtige Gebäude, wie Ruinen, Schlösser oder die Betonanlage Prora, besichtigen. Die Strände laden dazu ein, den Tag dort zu verbringen, in der Ostsee zu baden und in der Sonne zu liegen. In der Nebensaison lassen sich hier herrliche Strandwanderungen machen. Die Inselhauptstadt Bergen will entdeckt werden und auch wegen der Seebäder Sassnitz und Binz lohnt sich das Reisen nach Rügen. Natürlich darf man die Kreidefelsen nicht verpassen. Aber was steht sonst auf der Liste der Sehenswürdigkeiten, die man auf keinen Fall verpassen sollte?

Um die Entscheidung, was man gesehen haben muss, zu vereinfachen und die Vorfreude nach dem Reise buchen zu besänftigen, hier die Top 7 der Sehenswürdigkeiten auf Rügen.

Besuch auf einem Gemälde

Kreidefelsen von Sassnitz zum Königsstuhl
Kreidefelsen von Sassnitz zum Königsstuhl

Top Sehenswürdigkeit ist das Naturschauspiel der Kreidefelsen. Schon der Maler Caspar David Friedrich war fasziniert von den Felsformationen und verewigte 1818 auf dem Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“ die Kleine Stubbenkammer. Leider können diese heute nur noch in Teilen besichtigt werden, da sie 2005 in die Fluten stürzten. Der Nationalpark Jasmund, auf der gleichnamigen Halbinsel im Nordosten der Insel Rügen, hat jedoch noch mehr zu bieten: Neben der Kleinen Stubbenkammer lassen sich hier die Große Stubbenkammer und die Wissower Klinken entdecken. Mit 3000 Hektar ist der Nationalpark Jasmund der kleinste Nationalpark Deutschlands. Sieben Wanderwege führen durch den Park, vorbei an Mooren, kleinen Seen bis hin zum Kliff.

Auf dem Stuhl des Königs

Eigentlich gehört diese Sehenswürdigkeit Rügens ebenfalls zum Nationalpark Jasmund. Da es sich jedoch um die wohl berühmteste Kreidefelsformation der Insel handelt, wird sie hier extra aufgeführt. Die Rede ist vom Königsstuhl.

Nationalpark Jasmund KönigsstuhlDie Herkunft des Namens ist bis heute nicht geklärt. Es gibt verschiedene Versionen: Zum einen soll sich dort der schwedische König Karl XII.im Jahre 1715 auf einem Stuhl von einer ermüdenden Seeschlacht gegen die Dänen erholt haben. Zum anderen diente der Felsen in alter Zeit, als die Könige noch gewählt wurden als Schauplatz für ebendiese Wahl: Wer als Erster den Kreidefels von der Seeseite aus erklommen hatte und sich auf den oben wartenden Stuhl gesetzt hatte, war der neu erwählte König.

Aus welchem Grund die Felsformation ihren Namen letztendlich erhalten hat, ist zweitrangig. Wichtig ist es, sich diese Sehenswürdigkeit während eines Rügenaufenthaltes nicht entgehen zu lassen.

Der Fels befindet sich sieben Kilometer nördlich von Sassnitz. Zu erreichen ist er über den Hochuferweg oder über einen Pendeldienst vom Parkplatz in Hagen. Die 200 qm große Aussichtsplattform bietet einen spektakulären Ausblick auf die Ostsee, dieser ist jedoch kostenpflichtig, da die Plattform zum Nationalpark gehört.

Einen wunderschönen Ausblick auf den Königstuhl – anstatt von ihm herab – hat man von der südlicher gelegenen Victoriaaussicht.

Ein Gebäude von 4,5 Kilometern Länge

Umringt von Wald, unweit des Strandes befindet sich nördlich von Binz, im Osten der Insel ein ehemaliger Standort der Nationalen Volksarmee (NVA). Ab dem Jahr 1936 im Auftrag der NS-Organisation „Kraft durch Freude“ (KdF) als größte Ferienanlage Europas erbaut, sollte das fast 5 Kilometer lange Gebäude 20.000 Urlaubern betreute Unterkunft bieten. Der Zweite Weltkrieg verhinderte die Fertigstellung. Stattdessen diente der Betonkoloss der NVA bis 1990 als Standort.

Kurhaus Binz RügenHeute beherbergt der Gebäudekomplex ein Dokumentationszentrum, ein KdF-Museum, ein NVA-Museum und das Rügen-Museum sowie Rügens größte Diskothek. In einem anderen Teil finden Urlauber mittlerweile wohl eine Unterkunft: 2011 eröffnete die Jugendherberge. Wer das Reisen günstig buchen möchte, findet sicher in einem der 400 Betten eine Unterkunft.

Die längste Seebrücke der Insel

Seebrücken gibt es mehrere auf Rügen. Binz hat eine, Göhren ebenso und auch Dranske hat eine, wenn auch im Verhältnis zu den anderen, recht kurze Seebrücke (170 m). In Sellin hingegen befindet sich die längste Seebrücke der Insel.

Seebrücke Seelin RügenSie ist 394 Meter lang und über eine Treppe mit 89 Stufen oder einen Lift zu erreichen.

Als der Tourismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf Rügen Einzug erhielt, kamen die Gäste mit Dampfern vom Festland. Diese konnten aufgrund ihres Tiefgangs jedoch nicht an den bereits vorhandenen hölzernen Anlegestellen anlegen. Passagiere und Gepäck mussten so mit Booten an Land gebracht werden. Um dies zu vereinfachen, baute man im Jahr 1902 in Binz die erste Seebrücke, die anderen folgten. Aufgrund der Wassergewalten ist heute allerdings keine der originalen Konstruktionen mehr erhalten. Sie sind den Fluten zum Opfer gefallen, wurden jedoch alle wieder aufgebaut und dienen heute Ausflugsschiffen als Anlegestelle. Die Seebrücke Sellin verfügt zu dem über ein Restaurant.

Der sonnenreichste Ort Deutschlands

Kap Arkona auf RügenZumindest in den Jahren 2014 und 2015 hat das Kap Arkona diesen Titel erhalten. Das 43 Meter hohe Kap, nördlichster Punkt der Insel, gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Rügens. Hier wurde 1895 die erste Seenotrettungsstation Deutschlands errichtet. Wer billig reisen will, hat auf dem Kap eine Menge zu entdecken. Leuchttürme, Militärbunker, ein Peilturm und die Reste einer slawischen Burganlage können von außen kostenlos besichtigt werden.

Aufgrund der Landabbrüche ist von der slawischen Jaromarsburg aus dem 6. Jahrhundert jedoch nur noch der Burgwall erhalten. Seit 2011 darf auch dieser nicht mehr betreten werden. Die Leuchttürme, der eine der 19 Meter hohe Schinkelturm, 1827 fertiggestellt, der andere, der Neue Leuchtturm, 1902 mit einer Höhe von 36 Metern erbaut, sind gebührenpflichtig zu betreten und bieten eine fantastische Sicht.

Wer sich für neuere Geschichte interessiert, sollte die Bunker auf Kap Arkona besuchen. Der größere Bunker, 1979 bis 1986 entstanden, kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Der kleinere Bunker von der Wehrmacht erbaut, beherbergt heute eine Kunstgalerie. Kunstliebhaber können auch der Geschäftsstelle des Fördervereins Kap Arkona einen Besuch abstatten: Hier stellen zeitgenössische Künstler aus. Restaurants und Kneipen bieten Gelegenheit zur Pause.

Italienisches Flair auf Rügen

Auf dem 107 Meter hohen Tempelberg, der höchsten Erhebung der Insel, thront das mondäne Jagdschloss Granitz. 1838 bis 1846 ließ Fürst Wilhelm Malte I. das Schloss im norditalienischen Renaissancestil als Jagdsitz erbauen. 1844 wurde die Vierflügelanlage um einen Aussichtsturm von 38 Metern Höhe erweitert. Nach dem Erklimmen der 154 Stufen wartete eine herrliche Aussicht. Bei gutem Wetter reicht diese bis nach Stralsund. Der Parkplatz des Schlosses ist im Sommer stark besucht, sodass eine Anfahrt mit dem Zug zu empfehlen ist. Hier bietet sich der Jagdschloss-Express oder der Rasende Roland (siehe unten) an.

Mit dem Rasenden Roland über die Insel

Rasender RolandKeine Sehenswürdigkeit im klassischen Sinne, aber nicht zu verpassen: Eine Fahrt mit der Schmalspureisenbahn, liebevoll Rasender Roland genannt. Seit 1895 verbindet er die Orte Putbus, Binz, Sellin, Baabe und Göhren mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h. Von 8 bis 21 Uhr bringt der Zug alle zwei Stunden Passagiere von Putbus nach Göhren und zurück. In der Hauptsaison verkehrt der Rasende Roland zwischen Göhren und Binz stündlich. Dann wird auch über Putbus hinaus, Lauterbach Mole angefahren.

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